Das Kinderzimmer ist Spielburg, Rückzugsort und Lernraum gleichzeitig. Bereits ab 3 Jahren verbringen Kinder mehr als 50% ihrer Zeit im eigenen Zimmer, lernen spielerisch die Welt kennen und genießen nachts ihren erholsamen Schlaf. Spätestens ab der Schulzeit steigt diese Zahl sogar noch an, deswegen ist es umso wichtiger, dass Schadstoffe hier möglichst außen vor bleiben. Dies ist allerdings nicht so einfach, denn viele Umweltgifte lassen sich nur schwer entdecken. Es gibt allerdings ein paar Tricks, mit denen die meisten Schadstoffe ausgesperrt werden können. 

Belastung von Bodenbelägen

Teppich, Laminat, Nadelfilz, die Auswahl der Bodenbeläge ist so groß wie die Materialeigenschaften der verschiedenen Werkstoffe. Leider sind viele davon jedoch mit Schadstoffen belastet. Bei Teppichen liegt das größte Risiko im verwendeten Kleber und der chemischen Aufbereitung der Rückenbeschichtung, während Naturfaserteppiche häufig mit Mottenschutzmitteln behandelt werden, die krebserregendes PCSD enthalten können. Beim Laminat kommt es stark auf das verwendete Produktionsverfahren an. Kommen hier synthetische Leime oder Kunstharzkleber zum Einsatz, können Rückstände aus dem Boden dampfen.

Doch es gibt auch gute Neuigkeiten. Die in den letzten Jahren oft in Verruf geratenen PVC-Böden sind heute abgesehen von gelegentlichen Belastungen mit Isocyanaten, Glykolether und Terpenen weitgehend schadstofffrei. Gleiches gilt auch für Steinböden, wobei sich diese wohl nur bedingt für Kinderzimmer eignen. Wer Alternativen zu klassischen Böden nicht ausschließt, kann auch Kork verwenden. Dieser moderne und beinahe naturbelassene Bodenbelag gilt heute als am wenigsten schadstoffbelastet.

Möbel - Vorsicht vor Formaldehyd

Zwar wird auf Möbeln nur selten so intensiv gespielt wie auf dem Fußboden, jedoch können auch hier versteckte Schadstoffe die Gesundheit des Kindes gefährden. Dies gilt vor allem für Schränke, Betten und Kommoden aus Spanpressplatten. Hier stellt sowohl der verwendete Kleber ein Risiko dar, da diese Lösungsmittel enthalten können als auch die abschließende Laminierung, die krebserregendes Formaldehyd enthalten kann. Zwar gibt es hier mittlerweile eine gesetzliche Regelung, nach der in Deutschland nur Möbel verkauft werden dürfen, die über Emissionsklasse E1 verfügen, wer auf Nummer sicher gehen möchte, setzt jedoch auf Massivholz, das komplett ohne giftige Formaldehyd gefertigt wird.

Farben, Lacke und Tapeten

Bei den diversen Farben, Lacken und Tapeten zeigt sich im Grunde ein ähnliches Bild wie bei den Böden und Möbeln. Weichmacher und Lösungsmittel können ausdunsten und Schadstoffe in die Kinderzimmerluft bringen, die dort nicht hingehören. Eine Alternative sind wasserbasierte Dispersionslacke auf Kunstharzbasis sowie Bio-Lacke aus Kasein und Naturleimen. Zwar ist die Deckkraft hier etwas geringer als bei herkömmlichen Farben, dafür sind solche Produkte beinahe durchweg mit dem "Blauen Engel" ausgezeichnet und können damit als schadstofffrei bezeichnet werden.

Schimmelpilz

Trotz aller Vorsicht kann sich hinter den Wänden ein weitaus größerer Schadstoff verstecken, dessen winzige Sporen für schwere Allergien und Atemwegserkrankungen verantwortlich ist: Der Schimmelpilz. Zur Vorbeugung sollte das Raumklima stets trocken und kühl gehalten werden, auch im Winter müssen Räume ordentlich gelüftet werden, sonst können sich schnell Schimmelflecken auf den Wänden absetzen. Eine funktionierende Isolierung und dichte Wärmebrücken halten den Schimmel draußen, sind aber gerade in Altbauten schwer zu erreichen.

Abschließende Tipps

Zwar können schadstoffbelastete Produkte nicht immer sofort erkannt werden, jedoch gibt es eine Reihe von Umweltsymbolen, die zumindest die Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte garantieren. Ein guter Indikator ist, beispielsweise im Baumarkt, auch die eigene Nase. Verströmt schon die Packung unangenehme, chemische Gerüche, sollte man lieber die Finger davon lassen. Beherzigt man diese Tipps, ist es relativ leicht, ein schadstoffarmes Klima für das Kind zu erreichen und es kann gesund und munter aufwachsen.

Weiterführende Informationen:

Fachhändler für naturbelassene Bodenbeläge
Gesundheitsschädliche Wohngifte ausfindig machen
Wissenswertes über Formaldehyd

 

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