Holzhaus oder Steinhaus? Das ist eine Frage, die sich viele künftige Bauherren bei der Planung eines Eigenheims stellen. Einfach zu beantworten ist die Frage leider nicht, denn es hängt ganz davon ab, welche Kriterien einem selbst wichtig sind. Daher bietet es sich an, in einer Art Pro- und Contra-Liste die Vor- bzw. Nachteile abzuwägen. 

Ein Holzhaus besteht vollständig oder zumindest überwiegend aus Holz. Es gibt verschiedene Formen von Holzhäusern, deren Unterschiede zum einen in der Optik und zum anderen am Holzanteil liegen. Vollständig aus Holz ist beispielweise das Blockhaus, beim Fachwerkbau übernehmen senkrechte und waagrechte Balken die Funktion von tragenden Wänden. Ebenso wie es verschiedene Holzhäuser gibt, gibt es auch unterschiedliche Arten von Steinhäusern. Beispielsweise kommt bei Massivhäusern aus Stein überwiegend massives Mauerwerk wie Naturstein, Kunststein oder Stahlbeton zum Einsatz. 

Das Wichtigste: die eigenen Ansprüche 

Bei der Entscheidung, welche Bauart in Frage kommt, gilt es abzuwägen, was einem persönlich wichtig ist. Befassen muss sich also mit dem Thema jeder selbst. Man kann sich zwar Ratschläge und Beweggründe anderer zu Rate ziehen, aber man muss letztlich wissen, welche Kriterien einem beim EIGENheim wichtig sind. Aus diesem Grund sind hier sowohl Vor- als auch Nachteile beider Bauweisen aufgeführt. 

Vorteile eines Steinhauses 

• kein Schimmel, wenn… : die Bauausführung sachgemäß war. Denn dann lassen die isolierende Luft und die Dämmschicht keine Feuchtigkeit eindringen. 
• robust, witterungsbeständig und wertstabil 
• gutes Wohnklima, da Masse für Luftfeuchtespeicherung vorhanden ist 

Nachteile eines Steinhauses 

• Bauzeit: verhältnismäßig lange; Das Steinhaus braucht genügend Zeit zur Austrocknung, die Trocknungsprozesse sind im Vergleich zum Holzhaus langwierig. 
• bei unsachgemäßer Bauausführung kann Schimmel entstehen 

^{Ein modernes Massivhaus im Bauhaus-Stil. Foto: istock/terng99}

Vorteile eines Holzhauses 

• Nachhaltigkeit: Holz ist ein nachwachsender Naturrohstoff und häufig regional bezogen 
• Stichwort Wohngesundheit und gesundes Wohn- und Raumklima: von Natur aus schadstofffrei und allergikerfreundlich und bei Massivholzhäusern ist genügend Masse für Speicher vorhanden 
• schadstofffreies Massivholzhaus: Einige Unternehmen bieten den Bau von Massivholzhäusern an. Diese sind komplett frei von belastenden Baustoffen wie Lösungsmittel, Formaldehyd oder Treibmittel verwendet. 
• Optik: Holz ist Trend, nicht nur bei der Einrichtung, sondern auch von außen. Modern in Szene gesetzt wirkt der Naturbaustoff für sich. 
• guter Schall- und Wärmeschutz 
• vielseitige Konstruktionsmöglichkeiten in Vollholz oder in Kombination mit anderen Materialien; 
• geringes Gewicht im Vergleich zu anderen Baustoffen: Holz stellt kaum Ansprüche an die Tragfähigkeit des Boden und des Fundaments 
• individuelle Gestaltungsmöglichkeiten des Traumhauses: Auch bei einem Holzhaus kann gefliest, verputzt und gestrichen werden. 
• geeignet für schwierige Bodenverhältnisse, da Holz leichter als Stein ist 
• Holz ist CO2-neutral 
• Holzhäuser sind in leichter „Erdbebensicher“ zu bauen als Steinhäuser 

Nachteile eines Holzhauses 

• Folgeschäden durch Baufehler: Holz lebt und das muss von vornherein berücksichtigt werden 
• Vergrauen der Holzfassade 
• Holzhäuser nur dann so gut gefeit gegen Schall und Lärm wie Steinhäuser, wenn es Massivholzhäuser sind. 
• Auf einen geeigneten Brandschutz sollte unbedingt geachtet werden. Holz brennt leichter, was als Nachteil gesehen werden kann. Dafür hält massives Holz konstruktiv aber Bränden länger stand als Stahlbeton. 

^{Ein Massivholzhaus bietet viele Vorteile. Foto: Holzbau Völk} 

Bei der Betrachtung von Holzhaus vs. Steinhaus ist eine eindeutige Entscheidung unmöglich. Beide Bauweisen haben Vor- und Nachteile. Entscheidend ist, worauf man selbst den Fokus legt und dass man einen guten Berater beziehungsweise eine gute Baufirma findet, die gemeinsam mit Ihnen das Richtige auswählt und umsetzt. 

Text: Anna Schiller/ Werbewind GmbH