Die Forderung nach Nachhaltigkeit betrifft inzwischen alle Lebensbereiche. Hausbau und Haussanierung sind da keine Ausnahme, und natürlich wird die Verwendung nachhaltiger Baustoffe von Regierungsseite nicht nur verlangt, sondern auch gefördert. Nachhaltige Baukonzepte, Energieeffizienz und die möglichst umweltschonende Entsorgung von Baustoffen spielen eine Rolle. Bis 2050 sollen alle Häuser in Deutschland klimaneutral sein, so das Ziel der Bundesregierung. Meist bedeutet dies die wenig nachhaltige Anbringung von Polystyrolplatten an Außenfassaden. Diese Platten sind also auf der Basis von Mineralöl hergestellt, nicht lange haltbar und zudem noch ein brandschutztechnisches Desaster.

Altbausanierung: Häuser werden energieeffizient gemacht

Wenn es darum geht, alte Häuser nachhaltig zu gestalten, bedeutet das in der Regel, dass historische Gebäude unter einer dämmenden Schicht Kunststoff versteckt werden. Zumindest ist das bislang die kostengünstigste und schnellste Möglichkeit, fehlende Wärmedämmung anzubringen. Holzfaserplatten, Holzfasermatten, Hanffasermatten und Leichtlehmsteine sind ökologische Baustoffe, die die langfristige Wärmedämmung von Gebäuden ermöglichen. Auch diese Materialien können bei der Sanierung von Altbauten verwendet werden. Im Gegensatz zu den Styroporplatten werden sie nicht von außen an Fassaden geklebt, historische Außenmauern und deren typischer Schmuck wird also nicht einfach zerstört. Die Materialien bestehen teilweise aus nachwachsenden Rohstoffen und sind in ihrer Entsorgung nach einer verhältnismäßig langen Nutzung völlig unproblematisch.

Vorteile ökologischer Baustoffe gegenüber herkömmlicher Materialien

Ein Mythos besagt, dass Naturdämmstoffe weniger effizient dämmen als Steinwolle, Polystyrol oder Polyurethan. Das ist bei genauer Betrachtung Unsinn - lediglich ein kleiner Teil der bekannten Naturdämmstoffe wie beispielsweise Stroh, Schilfrohr und Korkschrot haben eine höhere Wärmeleitfähigkeit, dämmen also weniger, als die zuvor genannten Materialien. Ein zweiter Mythos betrifft die Brandgefahr. Es scheint einleuchten, dass Holzfasern leichter entflammbar sind als Kunststoff. Aber dann kommt es wiederum auf die Verarbeitung an: Im realen Test konnte eine strohgedämmte Außenwand, die mit einem beidseitigen Kalkputz versehen war, einem Feuer ganze 90 Minuten standhalten. Damit fällt diese Konstruktion in die höchste Feuerwiderstandsklasse, was keiner der Kunststoffe schafft.

Auch die Angst vor Algen- und Schimmelbildung ist unbegründet. Schimmel entsteht nicht, weil der Pilz organisches Material liebt, sondern wenn sich Feuchtigkeit in Wärmebrücken staut. Es ist also nicht das verwendete Material, das den Schimmel verursacht, sondern die unsachgemäße Verarbeitung in fehlerhaft ausgeführten Baumaßnahmen. Auch hinsichtlich des Lärmschutzes sind Naturbaustoffe besser, denn sie absorbieren Schall in ganz erstaunlichem Maß, verglichen mit den alternativen Materialien. Abgesehen davon können Naturdämmstoffe biologisch abgebaut oder teilweise sogar recycelt werden, was für Polystyrol nicht zutrifft. Und schließlich muss beim nachhaltigen Bauen und Sanieren auch auf den Primärenergieaufwand, also die für die Herstellung des Materials benötigte Energie, geachtet werden. Und die liegt bei allen Naturmaterialien bei etwa einem Viertel im Vergleich zu herkömmlichen Dämmstoffen.

Nachhaltigkeit eine Kostenfrage?

Nein, nachhaltige, also ökologische Dämmstoffe sind keine Kostenfrage. Denn wenn das Material fachgerecht verbaut wird, hält es ebenso lange wie herkömmliche Dämmstoffe. Wer allerdings zu sehr auf den Preis schaut und stümperhafte Arbeit in Kauf nimmt, der wird auch an herkömmlichen Dämmstoffen keine lange Freude haben. Es bleibt also der Anschaffungspreis, der bei einigen nachhaltigen Dämmstoffen tatsächlich etwas höher liegt als bei den günstigsten herkömmlichen Materialien.

Aus dieser Formulierung wird es schon deutlich: Man sollte hier wie da nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Zelluloseflocken sind günstig wie Mineralwolle, Schafwolle ist teurer als Polyurethan. Dabei werden bei Naturdämmstoffen die Einbaukosten meist nicht mehr extra berechnet, bei den herkömmlichen Dämmstoffen dagegen schon. Die benötigte Menge unterscheidet sich aufgrund der spezifischen Materialeigenschaften, so dass ein direkter Vergleich schlicht nicht möglich ist. Und letztendlich gelten die staatlichen Fördermaßnahmen für Naturdämmstoffe ebenso wie für herkömmliche Materialien. Zu bedenken ist aber, dass die Abfallentsorgung nicht finanziell gefördert wird.

Quellennachweise:

 

 

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