Hausschwamm beseitigen im Sauerland
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Feuchtigkeitsschäden können dramatische Folgen für Gebäude und deren Bewohner haben: „Ob Schimmel- oder Schwammpilze, für den Hausbesitzer sind die Konsequenzen meistens gravierend. Während wir bei Schimmelbefall die Gesundheitsrisiken für die Menschen im Auge haben, steht bei der Diagnose ‚Hausschwamm’ die akute Gefährdung der Bausubstanz im Vordergrund“, berichtet Dr. Martin Pitschke, Leiter des DomoLytik-Instituts, aus der täglichen Praxis der Innenraum- und Gebäudeanalytik. „Da holzzerstörende Pilze wie Hausschwamm (so sagt es ja bereits der Name) die Holzsubstanz bis in die Tiefe abbauen, können sie die statische Standsicherheit eines Gebäudes massiv beeinträchtigen – und das schon innerhalb kurzer Zeit. Schimmelpilze sind hingegen unter diesem Gesichtspunkt eher harmlos, da sie nur oberflächlich auf den befallenen Materialien wachsen.“
Bei Verdacht ist schnelles Handeln ein Muss
Vor allem in älteren Bauten mit tragender Holzkonstruktion hat das längere Einwirken von Feuchtigkeit oft fatale Auswirkungen. Echter Hausschwamm etwa macht eine aufwändige Sanierung unausweichlich. Denn der Bauholzpilz entzieht dem Holz die Zellulose, lässt es brüchig werden und führt letztlich zu akuter Einsturzgefahr. „Das Tückische daran ist," so der Experte, „dass sich, lange bevor der Laie etwas erkennt, die innere Zerstörung des Holzes im fortgeschrittenen Stadium befinden kann.“ Wichtig ist daher, frühzeitig einen Fachmann zu Rate zu ziehen, empfiehlt Dr. Pitschke. „Wartet man da zu lange, potenziert sich das Risiko.“ Überdies können Geschädigte nur durch frühes Eingreifen noch versuchen hohe Sanierungskosten zu vermeiden.
Gegen Hausschwammbefall hilft nur die Radikalkur
Trotz der sehr unterschiedlichen Schadensszenarien gibt es für Schimmel und holzzerstörenden Pilze den einen Hauptauslöser: Feuchtigkeit. „Und hier müssen alle präventiven Maßnahmen greifen“, betont der DomoLytik-Institutsleiter. „Ist aber erst einmal das Kind in den Brunnen gefallen, lässt sich eine Sanierung – auch nach der Behebung des Wasserschadens – nicht mehr vermeiden.“ Wenn der Feuchtigkeitsgehalt von befallenem Holz sinkt, gehen die holzzerstörenden Pilze in eine Trockenstarre über. Durch eine erneute Feuchtigkeitszufuhr können sie wieder explosionsartig wachsen. Pilzbefallenes Holz muss deshalb grundsätzlich entfernt werden, wie es die maßgebliche DIN 68800 vorschreibt. Zudem bietet einzig eine chemische Holzschutzbehandlung des verbleibenden und des neu einzusetzenden Holzes ausreichend Sicherheit vor einem Neubefall. Hierfür sollten in der Regel umwelt- und gesundheitsverträgliche Borsalze zum Einsatz kommen.
Hintergrund: Vielfalt der holzzerstörenden Pilze
Zu den Bauholzpilzen gehören Porlinge, Blättlinge sowie Hausschwamm, Kellerschwamm und Porenschwamm. In Mitteleuropa sind insgesamt etwa 60 verschiedene Arten in Gebäuden anzutreffen. Den größten Schaden richtet dabei der Echte Hausschwamm an, der auch im Einzelfall die umfangreichsten Sanierungsmaßnahmen nach sich zieht. Deswegen sind in einzelnen Bundesländern der Schwammbefall und die erfolgreiche Bekämpfung der Bauaufsichtsbehörde anzuzeigen.